Im Norden des Irak liegt eine autonome Kurdenregion. Die Menschen dort leben in Angst vor Drohnen und Raketen. Nicht nur vor denen aus Israel und Iran, die über ihr Gebiet fliegen, sondern auch vor denen aus dem Südirak.
Die Wände sind frisch gestrichen. Neue Fenster sind eingesetzt. Ein provisorischer Bau sitzt auf dem Erdgeschoss wie eine Brücke auf einem abgebrochenen Zahn. Der Luftdruck hatte bei einem iranischen Angriff auf den Nordirak am 15. Januar das obere Stockwerk eingedrückt. Der irakische Unteroffizier Kamal Mohamad Quadir hat sich bei seinen Nachbarn verschuldet, um sein Haus wieder herzurichten. Er könnte stolz darauf sein, dass er in wenigen Monaten die Ruine wieder in ein Zuhause verwandelt hat.
Quadir ist aber unsicher, ob sich Schweiß und Schulden gelohnt haben. Er schaut misstrauisch in den blauen Himmel über dem Dorf Mala Omar unweit der nordirakischen Hauptstadt Erbil. Er rechnet seit dem Schlagabtausch zwischen Israel und Iran mit Drohnen und Raketen am 13. und 19. April jederzeit mit einem neuen Einschlag in seinem Ort.
Ein Blick auf die ...